Literatur aus der "Bücherzelle"

Gleicher Ort - neue Verwendung
Bücherzelle

Früher stand sie an genau demselben Ort. Damals diente sie zur Kommunikation – heute lädt sie Jung und Alt wieder zum Eintreten ein. Die Rede ist von einer nostalgisch anmutenden originalen Telefonzelle, die ihren alten Platz am Kirchplatz wieder eingenommen hat- gerade so, als wäre sie nie weg gewesen.

Gelb strahlend lädt sie Passanten ein, sich ein Stückchen Literatur zu nehmen. Denn die „Zelle“, übrigens eine Dauerleihgabe von Landwirt und Besitzer Anton Maier, beinhaltet kein Telefon mehr, sondern Bücher jeder Art und für jedes Alter.
Unterteilt sind die Schmöker in verschiedene Kategorien, die der einfacheren Orientierung dienen. So gibt es „Was Schwaas“, „Was zum Fiachdn“, „Was fürs Herz“ oder auch „Was für d`Schuikinder“ oder „de Kloana“. So kann jeder, der etwas nach seinem Geschmack findet gerne das Buch ausleihen, in Ruhe lesen und zurückbringen oder auf der eigens daneben aufgestellten Bank lesen. Auch eigene Bücher können das Repertoire erweitern, das regelmäßig getauscht werden soll. Der pflegliche Umgang mit der Literatur wird dabei vorausgesetzt, so dass die ganze Bevölkerung Freude an der neuen Institution hat. Diese wurde vergangenen Freitag eingeweiht.

Bürgermeister Manfred Diepold dankte zunächst Anton Maier, der die Telefonzelle schon des längeren in seinem Besitz hatte, diese bisher aber nicht genutzt hat. Maier stellte sie der Gemeinde „auf unbestimmte“ Zeit zur Verfügung. Die Reinigung und den Innenausbau sowie die Gestaltung hat das Ehepaar Marlene und Willi Hirsch übernommen, denen der Bürgermeister ein Präsent als Dankeschön überreichte. Ohne das ehrenamtliche Engagement von einigen Bürgerinnen und Bürgern sei ein solches Projekt nicht möglich. Hierzu gehören das Ehepaar Hirsch, Nicole Krass, Katrin Brandl, Gisela Beyerle, Gertraud Gössl und Sabine Bauer. Auch ihnen sprach Diepold ausdrücklich seinen Dank aus. Dabei war die Idee nicht neu, aber der Werdegang doch eher langwierig. Auf die Suchanzeige nach Freiwilligen im Gemeindeblatt, meldeten sich die Helfer beim Rathauschef, doch das „Wo?“ beschäftigte diesen fortan. Auch in den Weiten des Internets war die Suche vergebens, aber letztlich war die Lösung näher als gedacht. Und plötzlich ging es schnell und so hat die Gemeinde jetzt wieder einen Treffpunkt mehr.

Bericht: Christina Zangerle